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Batterie-Check per Röntgenstrahlen
Fraunhofer-Entwicklungszentrum und Hochschule München präsentieren neues Prüfverfahren für E-Autos
09/04/2024
Pressetermin in Fürth: Das Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik, Teil des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS, und die Hochschule München haben eine neuartige Prüfmöglichkeit für Batterien von Elektro-Fahrzeugen vorgestellt.
„AIR“ (kurz für: Antriebsbatterieinspektion mittels Röntgen) heißt das Forschungsprojekt, das den Batterie-Check mittels Röntgenstrahlen ermöglicht und das Potenzial hat, die Gutachtenerstellung bei E-Autos zu revolutionieren.
Röntgen-Check: Schnell und kostengünstig
Von außen sieht AIR aus wie eine klassische Waschanlage. Das Fahrzeug wird hineingefahren, ein Röntgenstrahl durchdringt von oben Auto samt Batterie und wird von einem Detektor am Boden aufgefangen und verarbeitet.
Professor Klaus Böhm, Spezialist für Sachverständigenwesen und Fahrzeugaufbau an der Hochschule München, sieht in der neuen Technologie enorme Vorteile für die Gutachtenerstellung.
Denn: Aktuell ist die fundierte Zustandsbewertung von E-Auto-Batterien nur rudimentär möglich. Gutachter müssen sich überwiegend auf die Diagnose-Tools der Hersteller verlassen.
Die neue Technik macht es möglich, selbst voll gekapselte Batteriemodule im Detail zu betrachten und den mechanischen Zustand einzelner Batteriezellen oder des Batterierahmens zu überprüfen. Das Ergebnis: genauere und belastbare Gutachten, die schneller und kostengünstiger durchgeführt werden können.
Meilenstein für die Gutachtenerstellung
Klaus Böhm ist überzeugt: „Die neue Technologie wird zu einer Reduzierung der Reparaturkosten bei Elektrofahrzeugen beitragen“. Außerdem werde sie das Vertrauen in die E-Mobilität und den Gebrauchtwagenmarkt stärken und in der Konsequenz zu günstigeren Versicherungsprämien führen.
Ein Meilenstein für das Sachverständigenwesen, das Fraunhofer IIS und Hochschule München gemeinsam voranbringen wollen.
So soll das System künftig für Anwendungen der Schadensbegutachtung, Wertermittlung und Lebenszyklusanalyse im Feld erprobt und weiterentwickelt werden.
GA
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