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Exkursion zu den Lech-Stahlwerken: Nachhaltigkeit hautnah erleben!
Anfang Juni besuchten die Studentinnen und Studenten des Studiengangs Sustainable Engineering im Rahmen der Vorlesung „Werkstoffherstellung und Recycling“ die Lech-Stahlwerke in Meitingen.
20/06/2024
Diese Exkursion bot eine einmalige Gelegenheit, theoretisch erarbeitete Inhalte greifbar zu erleben und das Wissen um nachhaltige Recyclingprozesse zu vertiefen. Die Lech-Stahlwerke sind das letzte verbliebene Stahlwerk in Bayern, da herkömmliche Rohstoffe für die Stahlproduktion in der Region schlicht nicht mehr verfügbar sind und der Übergang zu vollständig nachhaltigen Recyclingverfahren aufwendig ist. Dies macht die Lech-Stahlwerke zum größten Recyclingunternehmen in Bayern, das es geschafft hat, den kompletten Wandel hin zu einer modernen, umweltfreundlichen Produktion zu vollziehen.
Praktische Einblicke in Recyclingprozesse
Besonders beeindruckend erlebten die Studierenden den Prozess des Schmelzens des Stahls im Electric Arc Furnace (EAF), der den Höhepunkt der Exkursion darstellte. Hierbei konnte die Gruppe hautnah miterleben, wie aus entsorgtem Schrott hochwertiger Stahl entsteht. Es wurde detailliert erläutert, wie Stahl recycelt werden kann, ohne dabei Qualitätsverluste am neuen Produkt zu erleiden. Alle Prozessschritte – von der Anlieferung des Schrotts über die Sortierung, das Einschmelzen, die Behandlung der Schmelze bis hin zum Gießen und Walzen der fertigen Produkte – konnten genau und detailliert beobachtet werden.
Ein herausragendes Merkmal der Lech-Stahlwerke ist deren innovative „Alles-aus-einer-Hand“-Philosophie: Vom Sammeln und Sortieren des Schrotts auf dem firmeneigenen Schrottplatz über das Einschmelzen und Legieren des Stahls bis hin zur Formgebung und Veredlung der Endprodukte. Diese durchgängige Prozesskette garantiert höchste Effizienz und Qualität.
Grüner Stahl und CO2-Reduktion
Die Lech-Stahlwerke tragen erheblich zur Nachhaltigkeit und zu umweltfreundlichen Praktiken in der Stahlindustrie bei. Die CO2-Emissionen konnten im Vergleich zu konventionellen Verfahren um beeindruckende 80 % gesenkt werden – ein klares Zeichen dafür, dass „Grüner Stahl“ zukunftsfähig ist. Dennoch bleibt eine Schlüsselfrage die Entwicklung der Strompreise, welche einen maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit dieser nachhaltigen Produktion haben wird.
Prof. Tobias Hornfeck, Leiter des Labors für Werkstofftechnik, organisierte die Exkursionen im Rahmen der Vorlesung „Werkstoffherstellung und Recycling“. Sowohl Professoren als auch Studierende waren begeistert und gaben durchweg positives Feedback. Die Abläufe wurden als sehr spannend bewertet.
Wir danken den Lech-Stahlwerken herzlich für die gewonnenen Einblicke, die das Verständnis unserer Studierenden bereichert und sie inspiriert haben, weiterhin nachhaltige Wege in der Technik zu beschreiten.
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