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Bachelorand experimentiert mit mobilem Windkanal
Innovatives Forschungsprojekt ergibt deutliche Verbesserungen bei der Profilvermessung für Segelflugzeuge
16/12/2024
Mit der Bachelorarbeit Theorie und Praxis verbinden: Paul Geissler, Studierender der Luft- und Raumfahrttechnik an der Hochschule München, hat diesen Ansatz erfolgreich umgesetzt.
Der 24-Jährige war Teil eines innovativen Forschungsprojekts des österreichischen Ingenieurdienstleisters Achleitner Aerospace – im Rahmen seiner Abschlussarbeit wurde ein mobiler Windkanal umgebaut und erfolgreich validiert, wodurch die Vermessung von Flügelprofilen deutlich effizienter gestaltet werden könnte. Der neu entwickelte Windkanal sollte dabei nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Komplexität des Messvorgangs verringern.
Mit experimentalen Windkanalversuchen zum Ergebnis
Im Rahmen experimentaler Windkanalversuche wurde ein Segment einer Tragfläche auf einem Auto montiert und durch die Luft bewegt, anstatt die Luft um ein stationäres Modell zu bewegen – eine Lösung, die sich den ähnlichen Geschwindigkeitsbereich von Autos und Segelflugzeugen zunutze macht.
Für die Validierung des Windkanals wurde ein Profil der Akaflieg München, flugtechnische Forschungsgruppe für Münchner Studierende, untersucht. Die Messergebnisse wurden mit jenen des anerkannten Laminarwindkanals der Universität Stuttgart verglichen, wobei sich die Messungen auf die zentralen Leistungskennzahlen von Flügelprofilen konzentrierten: Auftrieb und Widerstand.
Tests auf öffentlichen Autobahnen
Die Ergebnisse waren äußerst zufriedenstellend: Beide Messkampagnen stimmten größtenteils überein, was auf eine hohe Strömungsqualität im mobilen Windkanal hinweisen.
Die entscheidenden Vorteile dieses Ansatzes liegen in der Flexibilität und Kosteneffizienz der Messkampagnen. Da der mobile Windkanal den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung entspricht, konnten die Tests auf öffentlichen Autobahnen durchgeführt werden. Trotz des Erfolgs gibt es jedoch noch Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Messtechnik und der variierenden Umweltbedingungen. Dennoch bietet dieser mobile Windkanal Potenzial, die Profilvermessung in der Luftfahrt erheblich zu vereinfachen.
Eine Bachelorarbeit, die beeindruckt
„Das ist wirklich eine Bachelorarbeit, die beeindruckt“, sagt der betreuende Professor Manuel Pusch.„Dass sich Paul Geissler sowohl mit der Weiterentwicklung des Windkanals als auch mit der Messtechnik und der experimentellen Validierung inklusive Datenauswertung beschäftigt hat – also der vollständigen Kette von Auslegung bis hin zum Experiment – und das alles in einem halben Jahr, ist eine tolle Leistung."
GA
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